Der entschlossene Widerstand der Landwirte gegen eine Agrarfabrik auf dem Ellwanger Kobeleshof hat auch die GRÜNEN im Kreis schwer beeindruckt. „Uns wurde oft Nostalgie und Sozialromantik unterstellt, wenn wir gegen solche Vorhaben angetreten sind. Jetzt werden unsere Einwände ganz anders ernst genommen“, meint der GRÜNE Landtagskandidat Bennet Müller. Er findet den Zorn und die Sorgen der Landwirte verständlich und berechtigt: „Wer durch die katastrophalen Preise für Milch und Fleisch mit dem Rücken an der Wand steht, der braucht alles andere als einen übermächtigen Konkurrenten, der knappe Äcker und Wiesen noch weiter verknappt und die hohen Pachtpreise noch weiter hochtreibt. In unsere Region passt das gleich zweimal nicht“, so Müller weiter.
Die zusätzlich über 1.000 ha Mais, die die Agrarfabrik für ihre 2.500 – 3.000 Rinder anbauen und herkarren muss werden unsere Region zudem nachhaltig verändern. „Die Leute wollen etwas anderes sehen als nur Mais, wenn sie vom Schönenberg, vom Ipf oder vom Aalbäumle über die Ostalb blicken“. Die Unmengen Gülle aus der Agrarfabrik vertrage die Ostalb erst recht nicht. Wer Überdüngung und Grundwasserbelastung vermeiden wolle, dürfe diese ca. 150.000 l Gülle am Tag nicht allein in der näheren Umgebung ausbringen, sondern müsse sehr weite Transporte in Kauf nehmen.
Die GRÜNEN sehen sich in diesem Konflikt ganz klar auf der Seite der Bauern. „Wir unterstützen die von den Bauern angestoßene und weiterhin laufende Unterschriftenaktion „Kein roter Teppich für den Größenwahn!“, nachdrücklich,“ erklärt der Grüne Landtagskandidat Müller, „Die grüne Gemeinderatsfraktion im Ellwanger Gemeinderat hat zurecht bereits mehrfach deutlich gemacht, dass sie keinem Bebauungsplan zustimmen wird, der nicht eine eng gefasste Tierzahlobergrenze einhält.“
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