Kreisräte Müller und Reiger packen an!

Die Kreisräte Bennet Müller (Bündnis 90/GRÜNE) und Manuel Reiger (im Kreistag für die FDP) packen in der kommunalpolitischen Sommerpause selbst an. Im Rahmen der diesjährigen Sommertour absolvieren sie ein Praktikum bei der GOA. Kernstück ist eine Biomüll-Tour in Heubach.

Abfallentsorgung, Müllverwertung und die Kosten für die Müllabfuhr sind klassische kreispolitische Themen. Seit der Kreisreform, die dieses Jahr ihr 50-zigstes Jubiläum feiert, ist der Ostalbkreis für die Abfallentsorgung zwischen Härtsfeld und Schwäbischem Wald zuständig. Ein Thema, das die Kreisbürger wie kaum ein anderes bewegt. Erst kürzlich konnte man dies bei der Debatte zur Einführung der Biomülltonne im Kreistag hautnah erleben. Die Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung (GOA) übernimmt im Ostalbkreis die Aufgabe der Müllentsorgung und war in den letzten Monaten auch mit Geschäftsführerwechseln in der öffentlichen Diskussion.

Neue Biotonne und Tour in Heubach

Im Kreistag wurde die Einführung der Biomülltonne kontrovers diskutiert. Ab 2024 soll sie im Ostalbkreis flächendeckend eingeführt werden und die orangefarbenen Säcke ersetzen. „Wir wollen unsere theoretischen Entscheidungen im Kreistag immer wieder einem Praxistext unterziehen“ erklären Müller und Reiger. „Am besten kann man verstehen, was die Umstellung in der Praxis für die Planung, Fahrer und Werker bedeutet, wenn man es selbst sieht“ meinen die Kreisräte und haben deshalb bei einer zweistündigen Tour durch Heubach selbst angepackt und mit GOA-Mitarbeitern Biomüll eingesammelt.

„Es waren für uns spannende und bleibende Erfahrungen, die wir auf der Tour gemacht haben“ schildert Kreisrat Bennet Müller „ein anstrengender Job, wenn man das jeden Tag macht. Ich habe großen Respekt vor jedem, der diese wichtige Aufgabe übernimmt. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass die Mitarbeiter gute Arbeitsbedingungen vorfinden.“

Mit der neuen Tonne soll auch für die Mitarbeiter eine Verbesserung kommen: die Biotonnen können direkt vom Fahrzeug aufgegriffen und geleert werden – bisher deutschlandweit einzigartig. „Ich sehe unsere Entscheidung im Kreistag zur Einführung der Biomülltonne nach unserem Praktikum bestätigt“ bekräftigt Reiger „es kostet zwar ein wenig mehr, der Abtransport ist aber deutlich hygienischer, der Biomüll wird nicht von Tieren auf der Straße verteilt und die Mitarbeiter haben eine Entlastung. Die Vorteile wiegen die Mehrkosten auf“. Müller mahnt zudem zur Geduld „Für die technische Umstellung wird die GOA auch etwas Zeit brauchen, im besten Fall haben wir dann aber eine Biomüllentsorgung mit Vorbildwirkung für andere Kreise“.

Organisation der Abfallentsorgung

„Beeindruckt hat mich auch der digitale Leitstand für die Touren der Müllfahrzeuge“ erklärt Kreisrat Reiger. Die GOA plant die Touren digital und kann jedes Fahrzeug und dessen Füllstand in Echtzeit nachverfolgen. Das erleichtert die Arbeit sowohl für Planung als auch für die Fahrer. Jeder Fahrer hat ein Tablet im Fahrzeug, das die Tour und die verschiedenen Abholpunkte aufzeigt. Bei Problemen kann dann direkt eingegriffen werden und zum Beispiel ein weiteres Fahrzeug losgeschickt werden. „Auch bei der Müllentsorgung zeigt sich exemplarisch wieder, wie wichtig die Digitalisierung in allen Lebensbereichen ist. Ein flächendeckender Zugang zu schnellem Internet ist für Wirtschaft und Bürger schlichtweg Teil der Daseinsvorsorge“ sind sich die Kreisräte einig.

Bedanken möchten sich Müller und Reiger beim neuen Geschäftsführer der GOA, Herrn Gstöttner. „Klasse, dass uns die Geschäftsführung dieses Praktikum ermöglicht hat. Wir haben den Eindruck, dass der Wechsel in der Geschäftsführung der Gesellschaft gutgetan hat und die Müllentsorgung im Kreis mit vielen engagierten Mitarbeitern auf soliden Beinen steht.“

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