Am Rande des Kalten Markes haben die Grünen im Ortsverband Ellwangen und das Bündnis gegen die Agrarfabrik Ellwangen eine gemeinsame Veranstaltung zum Thema „Durchmarsch der Megaställe – Sind Agrarfabriken noch zu stoppen?“ eingeladen. Über hundert Interessierte, vor allem aus dem Bereich Landwirtschaft kamen in die Kapelle der Comboni Missionare, um den beiden Referenten Ottmar Ilchmann und Thomas Rahner zuzuhören.
Landtagskandidat Bennet Müller sprach sich in seinem Grußwort für die Stärkung der bäuerlichen Familienbetriebe aus. „Die Landwirtschaft in Baden-Württemberg steht an einem Scheideweg,“ erklärte er, „der Frage ob wir unsere kleinbäuerliche Struktur erhalten und Stärken wollen, oder ob wir hin zu einer industriellen Großlandwirtschaft wollen müssen wir uns jetzt stellen. Damit die bäuerlichen Familienbetriebe auch in Zukunft mit einem guten Auskommen erhalten werden können, setzte ich mich mit ganzer Kraft für eine flexible Mengenregulierung der Milchmenge ein, damit das Überangebot verringert wird und der Preis steigt. Außerdem kämpfe ich dafür, dass die Landwirtinnen und Landwirte für ihre gesellschaftlichen Aufgaben, wie die Landschaftspflege besser subventioniert werden und die Direktsubventionen, die hauptsächlich großen Betrieben nutzen so verteilt werden, dass kleinere wesentlich mehr davon profitieren.“
Ottmar Ilchmann, Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft in Niedersachsen ist tagtäglich mit diesen Großställen konfrontiert, die in Niedersachsen schon traurige alltägliche Realität sind. Er selbst hat einen konventionellen landwirtschaftlichen Betrieb mit 60 Kühen und warnte eindrücklich vor der Entwicklung, die die Landwirtschaft mit der Hinwendung zu Großbetrieben nehme. So ist in Brasilien eine Anlage mit einer Million Kühe geplant, die mehr als nur ein Warnzeichen für die baden-württembergische Landwirtschaft darstellt. Ilchmann forderte mehr Klasse statt Masse und die Abkehr der Produktion nur für den Weltmarkt.
Thomas Rahner, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, ging nochmal besonders auf die rechtlichen Möglichkeiten ein, solche Agrarfabriken vor Ort zu stoppen. Ganz besonders wichtig ist dabei, dass man frühzeitig den Kontakt zu den Gemeinderäten sucht.
Presse:
Mit freundlicher Genehmigung der Ipf-und-Jagst-Zeitung.
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