Bewerbung für die Landesliste

Liebe Freundinnen und Freunde,

ich bewerbe mich um einen aussichtsreichen Platz auf der Landesliste für die Landtagswahl. Seit 1952 hat mein Wahlkreis immer nur CDU-Abgeordnete nach Stuttgart geschickt. Das möchte ich jetzt ändern und den Teilen des Landes eine grüne Stimme geben, die zuletzt immer noch schwieriges Terrain für uns waren.

Die Ergebnisse der Europawahl und der Bundestagswahl haben uns alle erschüttert. Im ländlichen Raum haben die Menschen überwiegend Union und AfD gewählt. Auch in Baden-Württemberg haben wir politische Verhältnisse wie in Ostdeutschland vor wenigen Jahren.

Dabei ist der Ländliche Raum in Baden-Württemberg ist etwas besonders: Er ist Lebensraum, Wirtschaftsraum und Naturraum. Unser Land ist das einzige Flächenland ohne strukturschwache Regionen. In Ostwürttemberg haben wir eine der forschungsstärksten Hochschulen, wir sind die Region mit den drittmeisten Patenten bundesweit und wir haben so viele innovative und starke Unternehmen. Diese Stäke müssen wir Grüne zu unserer Stärke machen und sie nicht Union und AfD überlassen.

In der Fläche wird sich entscheiden, ob wir die führende Kraft in Baden-Württemberg bleiben können. Ich bin überzeugt: Die Menschen auf dem Land denken oft grüner als sie wählen. Wir können sie zurückgewinnen. Dafür möchte ich mich im Landtag einsetzen.

Für Lebensqualität im ländlichen Raum: Zugang zu staatlichen Leistungen sichern

Ich setze mich dafür ein, dass wir die Stärke und Einzigartigkeit unserer Ländlichen Räume erhalten. Neben einer klugen Standortpolitik und einer funktionierenden staatlichen Infrastruktur ist vor allem der Zugang zu staatlichen Leistungen und Institutionen etwas wofür ich mich stark machen möchte.

Als Kreisrat im Ostalbkreis stecke ich mitten in einer Klinik-Strukturreform. Für die Menschen ist dieser Prozess eine Herausforderung, für manche eine Zumutung. Das drohende Wegbrechen von Gesundheitsversorgung und anderen wichtigen Bereichen des täglichen Lebens auf dem Land verunsichert viele. Leider entsteht dadurch guter Nährboden für Populisten. Dem will ich entschlossen entgegen treten mit neuen Versorgungsformen, die dezentral, digital und temporär sein können. Sie sollen den Menschen aber zeigen: Der Staat ist dort wo er am meisten gebraucht wird und nicht nur dort, wo es am einfachsten ist. Dafür möchte ich mich im Landtag einsetzen.

Für Gleichgewicht zwischen Stadt und Land: Chancen und Lasten überall fair verteilen

Erneuerbare Energien, neue Bahntrassen, Standorte für Rettungshubschrauber bis hin zur Endlagersuche: Wir Grüne wissen, dass es diese Projekte braucht. Vor Ort stellen wir uns den Kritiker*innen und verteidigen sie. Neue Flächen für Windkraft und Freiflächen-PV sind zwingend nötig für das Gelingen der Energiewende, aber der Widerstand dagegen wächst. Als Regionalrat ist es mir in der letzten Periode gemeinsam mit der SPD und den Freien Wählern gelungen, die Rotor-Out-Regel im neuen Regionalplan Ostwürttemberg durchzusetzen. Damit werden die Flächen für neue Windräder deutlich vergrößert.

Wenn wir in Berlin oder Stuttgart von diesen Projekten sprechen, dann ist, das oft sehr abstrakt. Für die Menschen im Ländlichen Raum bedeutet das aber: „Bei uns.“ Dieses „bei uns“ wird dann häufig mit einer zusätzlichen Belastung assoziiert. Dem kann man entgegentreten, wenn man klarmacht: Die Lasten und Chancen werden zwischen Stadt und Land und zwischen den unterschiedlichen Regionen fair verteilt. Es gibt für mich keinen Grund, warum nicht auch in den Großstädten die Dächer nicht mit PV-Anlagen belegt werden. Das wäre ein Booster für die Energiewende und zeigt gleichzeitig den Menschen auf dem Land, dass sie die „Lasten“ nicht alleine tragen. Dafür möchte ich mich im Landtag einsetzen.

Für ein starkes Miteinander: Ehrenamt und Gemeinschaft konsequent unterstützen

Stadtgesellschaft und Dorfgemeinschaft – beides gehört zu Baden-Württemberg wie Spätzle oder Maultaschen. Auf dem Land wird Kultur, Sport, Gemeinschaft durch ehrenamtliches Engagement getragen. Egal ob es um den Ausschank des Sportvereins beim Stadtfest geht, den Grillstand des alevitischen Kulturvereins beim internationalen Fest oder ums AWO Seniorentaxi: Ohne die Menschen, die diese Dienste für die Gesellschaft erbringen, würde weder die Stadtgesellschaft noch die Dorfgemeinschaft funktionieren. Den größten Einsatz leisten meistens die Frauen.

Als Stadtrat ist es mir ein Herzensanliegen, Menschen zu unterstützen, die sich für unsere Gemeinschaft engagieren. Deshalb bin ich in zahlreichen Vereinen aktiv und versuche dort mit anzupacken, wo eine helfende Hand gebraucht wird. Oft stehen dem Engagement und Einsatz der Menschen unnötige Hürden entgegen. Einen Ausschank auf dem Stadtfest zu organisieren bedeutet mehr Formulare auszufüllen, als einen Waffenschein zu beantragen. Für Ehrenamt und Gemeinschaft: Dafür möchte ich mich im Landtag einsetzen.

Liebe Freundinnen und Freunde,

es gibt viele Ideen, wie wir die Menschen auf dem Land wieder von uns überzeugen können. Der wichtigste Ansatzpunkt für mich ist, dass wir die Unterschiede zwischen Stadt und Land verstehen und adressieren. Dass wir für die unterschiedlichen Lebensrealitäten Konzepte und Lösungen anbieten. Dass wir Politik wieder mehr von den Menschen und ihren Bedürfnissen her denken.

Bei der Bundestagswahl und der Europawahl ist uns das nicht in dem Maße gelungen. Aber bei der Kommunalwahl letztes Jahr haben wir es geschafft vielerorts deutlich besser abzuschneiden. In meiner Heimatstadt waren wir bei der Gemeinderatswahl fast doppelt so stark wie bei der Europawahl. Als Kommunalas und Kommunalos sind wir nahbar, präsent und zeigen Gesicht. Gerade auf dem Land ist das unser stärkstes Pfund. Diese Art Politik zu machen möchte ich jetzt in den Landtag tragen.

Mit euch gemeinsam, möchte ich das erste grüne Mandat nach Aalen holen. Dafür trete ich an. Dafür bitte ich euch um eure Unterstützung bei der Landeswahlversammlung in Heidenheim.

Euer Bennet

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