Auf dem Landesparteitag in Schwäbisch Gmünd wurde Bennet Müller als Delegierter für den Parteitag der europäischen Grünen in Liverpool gewählt. In seiner Bewerbungsrede wies er vor allem auf die Folgen und Risiken des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU hin.

Ebenfalls gewählt wurde die Landesliste der baden-württembergischen Grünen zur Bundestagswahl 2017. Die Kandidatin des Wahlkreises Aalen-Heidenheim, Margit Stumpp konnte sich dabei auf Listenplatz 13 durchsetzen und hat damit gute Chancen in den nächsten Bundestag einzuziehen.

Cem Özdemir und die Delegierten des Kreisverbands Aalen/Ellwangen gratulieren Margit Stumpp zur erfolgreichen Wahl

Bewerbungsrede:

Liebe Freundinnen und Freunde,

vor knapp zwei Monaten besuchte ich den Labour-Parteitag in Liverpool. Ich war sehr gespannt, wie eine der großen Parteien im UK über das Thema Brexit und die Folgen debattieren würde.

Aber ich wurde tief enttäuscht.

Enttäuscht, weil die Mehrheit der Delegierten dafür stimmte, überhaupt keine Debatte zum Brexit zuzulassen,

Enttäuscht, weil in Zeiten von Donald Trump, Viktor Orban und Co klar ist, dass solche Debatten dringend geführt werden müssen,

und enttäuscht, weil ich mir auch von anderen politischen Akteuren außer Theresa May, Boris Johnson oder Nigel Farage Antworten darüber erhofft hatte, wie es mit Großbritannien und der EU weitergehen soll.

Wenn wir im nächsten Jahr am gleichen Ort zu unserem EGP-Kongress zusammen kommen, wird das Thema Brexit wieder auf der Tagesordnung stehen. Aber anders als Labour, werden wir diese Debatte umfassend führen!

Denn beim Brexit geht es nicht darum, ob ein einzelnes Land aus der EU ausscheidet oder nicht, es geht um die Frage, wie die Zukunft der EU als Ganzes aussehen soll.

Für eine positive, progressive, pro-europäische Partei wie uns, ist es nicht nur oberste Pflicht an dieser Debatte teilzunehmen, sondern vor allem daran, wichtige Akzente zu setzen.

Liebe Freundinnen und Freunde, ich möchte für euch, für den Landesverband Baden-Württemberg an dieser wichtigen Zukunftsfrage mitarbeiten und mich auf dem EGP-Kongress einbringen.

Wir schmieden die Zukunftspläne für die EU nicht an einem x-beliebigen Ort. Wir diskutieren in einer Stadt, die sich selber gerne als „the whole world in one city“ bezeichnet. Eine Stadt, die über 190 verschiedene Nationen beheimatet, eine Stadt, die eine bewegte Vergangenheit voller Hochs und Tiefs aufweist und eine Stadt, die ein ganz anderes Großbritannien repräsentiert, als das was uns tagtäglich in den Medien begegnet.

Ein aufgeschlossenes Großbritannien, in dem die unterschiedlichsten Menschen aus verschiedenen Nationen friedlich zusammen leben.

Ein junges Großbritannien, das mit überwältigender Mehrheit für den Verbleib in der EU gestimmt hätte.

und ein politisches Großbritannien, das die Johnsons und Farages bei jeder sich bietenden Gelegenheit in die Wüste gejagt hätte.

Mit fällt kein Ort ein, der sich für uns Grüne besser eignete, um über die Zukunft Europas zu sprechen.

Lasst und deshalb gemeinsam hier und heute ein Signal aussenden, dass wir den Glauben an die europäische Gemeinschaft nicht aufgegeben haben

Lasst uns gemeinsam aufstehen und für ein progressives und positives Bild von Europa werben

Und lasst uns gemeinsam eine europäische Innovationspartei sein, die Visionen hat, die über den Tag hinausdenkt, die ihren Idealismus nicht aufgibt, eine Parte die Dampf macht, beim Klimaschutz, bei den Bürgerrechten und bei der Schaffung von Chancen für alle.